UND IN IHRER WUNDERVOLLEN LAUTLOSIGKEIT LIEGT IHR BESONDERER
ADEL
(Danke Mama)
…und die Blätter über mit spenden den wohltuenden Schatten,
werfen bewegende Bilder vor mir aufs Papier und lassen das strahlende Blau des
Himmels noch kraftvoller erscheinen, leise raschelnd und wiegen sich hin und
her in der warmen Sommerbrise. Die Bank hinter dem Basketballfeld ist bequem-
aus Beton und steht so, das mein Blick geradewegs vorbei durch den Schulkomplex
hindurch auf das Tor gelenkt wird. Dahinter, mehr Wissen als Sehen, die
fantastische Welt aus kleinen, flachdachigen, unverputzten Häusern im
Sonnenstrahl- bunte Tücher flattern zum trocknen auf Leinen kreuz und quer der
Gassen und die Frauen sitzen mit ihren Nachbarinnen redend draußen im Schatten
der Häuser und schauen ihrer Wäsche beim trocknen zu. Einige Häuser weiter wird
noch gewaschen- klares Wasser aus den Wasserhähnen überall an den Straßenecken
wird zu Seifenwasser und fließt die Straße entlang, das Schrubben von Stoff auf
Stein. Holperige Gassen lassen das Brummen der unzähligen Skooter mal lauter,
mal näher leiser erscheinen, kleine Läden zu bei Seiten- die neue Lieferung an
Stiften, Zahnpaste oder Süßigkeiten wird unter andauerndem Gebrabbel in den
tiefen der Theke verstaut.
Neben mir tanzen zwei schwarz-besprenkelte Schmetterlinge im
Sonnenbild, eine Fliege summt um meinen Kopf. Hupen sind durch die massiven
Mauern der Schule hindurch zu hören, hinter mir im Collage-komplex ein Chor, aus
den offenen Fenstern dringen Kinderstimmen der 4 bis 7 jährigen und immer
wieder die mahnenden Worte der Lehrerin. Das leise Bellen eines Hundes in der
Ferne und der Anlasser eines Motorrades können nicht das Vogelgezwitscher über
mir im Baum und aus den offenen Schulkorridor
unterbrechen. Studenten lachen,
spaßen und reden aufgebracht miteinander. Der kurze schrille Ton der
Schulglocke ertönt, gefolgt von erneutem Stimmengewirr- dieses mal tiefere
Stimmen der älteren Schüler, Stühlegeschiebe. Lineale schlagen auf die Tische
und immer wieder erhebt die Lehrerin ihre Stimme.
All das stört die Grüppchen aus drei oder mehreren Studenten
bestehend nicht, die es sich auf dem Rasen oder den Stufen vor dem Collage
bequem gemacht haben nicht. Einige schlendern, ins ruhige Gespräche vertieft
Richtung Kiosk um sich Samosa oder Kekse zu kaufen. Neben mir auf der Bank hat
es dich ein Student im Schneidersitz gemütlich gemacht und spricht leise aber
dringlich in sein Handy.
So viele Welten in einem Campus vereint: Die Busfahrer, die
bis eben noch emsig damit beschäftigt waren die gelben Schulbusse mit
Wasserschläuchen zu bearbeiten, da satte Geräusch von einem Wasserstrahl der
auf Metal trifft, haben sich nun in die Busse für ein kleinen Nickerchen in der
letzten stunde zurück gezogen
Und ich lausch der Welt, höre das Ratschen des Bleistifts
auf Papier und schließe die Augen ein letztes mal- will alles aufsaugen, bevor
ich mich gleich wieder in den indischen Schulalltag hineinstürze.
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