Da war doch was...was ich noch zeigen wollte

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Freitag, 2. August 2013

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http://www.youtube.com/watch?v=GRfR81j9g_E

Die indische Stadt ist unglaublich!! Städtetour mit Nadja, unser indischen Stadtführerin, und schon als wir aus dem Tor raus liefen fingt das Abenteuer an.
Wegen dem Regen war (und ist immer noch) alles nass und wir mussten den Pfützen auf der kleinen Nebenstraße (allerdings auch gepflastert- mehr oder weniger) ausweichen, die uns auf die Hauptstraße führen sollte. Links und rechts bunte Häuser: einige unglaublich schön gestaltet, mit farbigen Verzierungen, Balkonen und Dachterrassen, sofort daneben vergammelte, scheinbar verlassene graue Behausungen. Egal ob gepflegt oder heruntergekommen: Hühner mit ihren Kücken, Hunde und wunderschöne Kühe säumen nicht nur die Wege, sondern stehen mitten (!!) im Weg, stöbern in den Müllbergen neben den Häusern oder dösen mitten im Verkehrslärm.


Auf der Hauptstraße hält Nadja eine von den vielen Motorrikschas, alias Tuk Tuk, an und wir quetschen uns zu acht in das dreirädrige Gefährt. Sonst immer über die vielen Inder in einem Auto gewundert, sitzen wir nun selbst, halb zerquetscht und voller Vorfreude mitten im indischen Nachmittagsverkehr.



Als ob es einen Unterschiedmachen würde, lenkt Nadja uns gezielt in ’das beste’ Sarigeschäft von ganz Jagdalpur. An den Wänden in dem kleinen, tunnelartigem Laden türmten sich in Regalen eingepackte Saris, solche Farbenpracht: welche mit Mustern, Applikationen, schlichte mit Borde in allen vorstellbaren Qualitäten und Varianten. Als ob das noch nicht genug gewesen wäre für einen langsamen Kultureinstieg in die indische Sarikunst, machten sich nun die unzähligen Verkäuferinnen daran, auf den (extra dafür vorgesehenen) Matratzen vor den Regalen Sari für Sari auszubreiten. Als schließlich eine dicke Lage Sari vor uns lag, zur Bewunderung, zur Schau-Stellung höchster Webekunst mussten wir und ja nur noch entscheiden. Pusteblume!! Stoffe umgelegt, gegrübelt, ab gewogt, nach ähnlichen Modellen in der bevorzugten Farbe gefragt und noch mal darüber nachgedacht. Als schließlich zwei ihren vorübergehenden Traumsari gefunden hatten (da gibt bestimmt noch einen der noch schöner, farbenfroher und passender ist!!) wurde auch schon bezahlt und der nächste Laden aufgesucht („der ja eh die bessere Auswahl hat“, so Nadja). Das gleiche Prozedere noch einmal und auch ich hatte mir eines der neun Meter lange und ein Meter bereiten Tücher ausgeguckt. (und nein, Mama, mein Sari ist nicht aus Seide sondern aus Baumwolle: auch schön gewebt und alltagstauglicher, aber das nächste Mal gibt es einen aus Seide, versprochen!)




War dieser Indienreisepunkt schon einmal abgehakt (auf jeden Fall fast) konnten wir und nun den, mindestens genau so oft, bevorzugt von Jüngeren und Moderneren Indern getragen Suit- kaufen widmen. Dieses Kleidungsstück besteht aus einer langen lockeren Tunika (auf Knielänge, kürzer oder länger- ganz wie bevorzugt), einer weiten oder engen Stoffhose und einem farblich passendem Schal. Genau wie in den anderen Geschäften wurde und ein Hocker und Tee angeboten und endliche Varianten dieses Kleidungsstückes, auf Wunsch in bevorzugten Farben oder Stilen, auf den Matratzen ausgebreitet. Vergleichsweise zügig hatten wir unsere Favoriten ausgewählt und anprobiert. Ich entschied mich für zwei längere in Naturbeige mit bunten Applikationen und einer Variante in grün- lila.
Nachdem uns auch Stolz sämtliche andere Produkte des Sortiments vorgeführt wurden, wir zu einem Fototermin mit dem Inhaber zusammenkamen und uns indische Süßigkeiten und andere Köstlichkeiten (ich muss sagen, ich hatte jetzt schon mehrmals die Chance diese ’delicious Sweets’ zu probieren und noch nie war was leckeres dabeiL) angeboten wurden machten wir uns auf den Weg zum Näher.
Das eine Ende des Saristoffes lässt sich abtrennen und in einer der unzähligen Nähereien wird ein passendes, bauchfreies Top für untendrunter, sowie ein einfacher Unterrock (für Umgerechnet schlappe 5€)  daraus gemacht. Nächste Woche können wir die Sachen abholen, ich bin schon echt gespannt ob er beim Maßnehmen nicht verrutscht ist und auch wirklich alles sitzt.
Bei der ruckeligen und gequetschten Rückfahrt waren wir zwar alle ziemlich geschafft aber glücklich mit Einkaufstüten bewaffnet, Bildern im Kopf und genossen die Stadt bei Dunkelheit: Aus den Geschäften (die übrigens bis 9 oder sogar 10 Uhr in der Woche aufhaben, dafür aber am Samstag meist geschossen sind)  drang buntes Licht, Hupen und Rufe um uns herum, an jeder Ecke (und ich meine wirklich an jeder, und davon gibt es eine Menge!)  ein anderer Geruch: mal Müllgestank, Kochdüfte, Früchte, Plastik oder andere Undefinierbare gut und weniger gute Düfte und natürlich immer wieder Kühe- auch schon ganz müde in der scheinbar nie stillen Stadt.


Und wieder mal wieder Namaste, eure Rebecca



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